T-Rex600

(oder wie mein Helifliegen begann)

Das war mein erster "richtiger" Heli. Damit habe ich das Helifliegen erst richtig gelernt und fliege ihn bis heute noch richtig gerne.

Nachdem ich lange Zeit mit einem Koax Lama vom großen C im Wohnzimmer geflogen bin, hab ich mir gedacht, dass es jetzt Zeit für etwas größeres wäre. Auf der Modellbaumesse 2009 in Sinsheim war ich total begeistert, wie schön diese Walkera Helis fliegen. Innerhalb eines Messestandes, mit einem Sicherheitsnetz abgetrennt, haben die die Helis schweben lassen, so dass die sich keinen "Zentimeter" bewegt haben. Ich war ehrlich beeindruckt! 

Trotzdem habe ich mich an einem anderen Stand informiert, mit welchem Heli man denn so beginnen sollte. Da war gerade ein recht großer genau vor mir auf dem Tresen gestanden (heute wüsste ich gerne welcher das war) Ich hab den Verkäufer also gefragt, welchen Heli er mir zum Beginn empfehlen würde und er sagte nur "den da" und deutete auf den für mich riesigen Heli vor mir. Das war mir definitiv zu groß und zu teuer. 

Also zurück zu dem Stand mit den Walkeras und dort einen gekauft. Die flogen immer noch schön im Stand rum.

Damit habe ich also die erste Zeit probiert. Ein CFK-Übungskreuz unter die Kufen geschnallt und immer kleine Hopser. Für längere Schwebeflüge hab ich eine externe Spannungsquelle für den Heli gebaut. So konnte ich theoretisch stundenlang schweben üben. Blöd nur, dass das Kabel, dass ja immer vom Heli zum Boden ging ein Eigenleben hatte. Je nachdem in welche Richtung der Heli grade flog und in welcher Höhe zog oder schob es den leichten  Heli immer woanders hin. 

Irgendwann hatte ich dann genug davon und wollte den das erste Mal von der Leine lassen.

Relativ kurz nach dem ersten Start flog ich gleich mal den ersten Funnel.  Nur wusste ich damals noch nicht was das eigentlich ist und es war auch nicht so geplant. Wie man da wieder raus kommt wusste ich natürlich auch nicht und der Heli war Schrott. 

War das jetzt ich, der den Heli da in die blöde Situation gebracht hatte oder war der kleine Heckmotor überfordert und konnte den Heli gar nicht geradeaus halten? 

 

Also was tun? Aufgeben? Niemals!

Ich hab mir den T-Rex600 ESP gekauft. Zu Beginn habe ich mir einen Hula-Hoop-Reifen unter das Landegestell gebaut. Nach dem ersten Abheben hatte der Ring aber solche Eigenschwingungen, dass an ein Fliegen nicht zu denken war. Also weg das Ding und erste Hopser ohne Trainingslandegestell. Und siehe da es funzt. Der Heli schwebt stabil vor mir. Nur Sekunden, aber er schwebt. Die Hopser wurden immer länger.

 

Das ganze erste Jahr war ich nur am Schweben. Ich hab gedacht, ich komme da gar nicht mehr raus. 

Aber Stück für Stück wird das Schweben zum seitlichen Schweben und das seitliche Schweben zu langsamen Achten und die langsamen Achten zu Flügen bei denen der Heli schon wieder auf mich zu fliegt. Danach geht es einfach immer ein Stückchen weiter. Manchmal kamen Tage, an denen wollte ich wieder aufgeben, weil gar nix geklappt hat, aber aufgeben ist nicht. Mein Ziel: ein Turbinenheli, irgendwann.

 

Und dann der Paddelkopf. der flog ja echt gut, aber Schweben konnte ich mit dem nicht so recht. Der Heli flog immer seitlich zum Wind davon. Das hätte ich ja noch verstanden. Ich hatte nur eine andere Richtung erwartet. Er ist immer in die Richtung des rücklaufenden Blattes davon gedriftet. Das konnte mir auch keiner erklären. Ich hab immer gedacht, dass das dem Wind entgegenlaufende Blatt mehr Auftrieb erzeugt und der Heli so eigentlich dort angehoben werden müsste. Er tat aber genau das Gegenteil. Er flog immer in die Richtung des dem Wind entgegenlaufenden Blattes. Heute würde mich das nicht mehr so stören,

Wenn ich heute zurückdenke, war das bei der Hughes mit Paddelkopf genau anders herum: dort musste ich Roll auf die Seite geben, auf der das Blatt nach vorne gegen die Flugrichtung gelaufen ist. 

Beim T-Rex600  hat mich das jedenfalls genervt. Ich hab sogar die Paddel mal positiv angestellt, mal negativ, mal ganz weg gebaut. Kein Einfluss. Nur ganz ohne Paddel war der Heli kaum mehr zu fliegen. :-)

 

Ich hab den Heli also irgendwann auf FBL umgebaut. Ich habe einfach den vorhandenen Paddelkopf zerlegt und alles, was mit den Paddeln zu tun hatte, weg gebaut. den Pitchkompensator habe ich in einen Taumelscheibenmitnehmer umgebaut und die Blatthalter mit selbst erstellten Blattanlenkungsarm-Verlängerungen versehen.

Das Mikrobeast war mein erstes FBL-System. Und es tat seine Arbeit gut. Und die tut es heute noch. Kein Driften mehr bei Wind aber die Kurven ließen sich nicht mehr so einfach steuern. Irgendwie war das anders, aber es war kein Problem.

 

T-Rex600 ESP mit Eigenumbau auf FBL ud 90er Trainingslandegestell.

22.02.2018

Seit mittlerweile 8 Jahren fliege ich nun den Rex. Nie hat er irgendwelche Probleme gemacht. Nur ein einziges Mal hat der Original Align-Motor aufgegeben. Der hat dann den Regler zerstört und der den Akku. Das war meine erste und einzige Notlandung mit dem Heli. Der Strom war so hoch, dass sich die 6mm Goldkontaktstecker entlötet haben. So war es einfach, den Akku aus dem gelandeten Heli zu nehmen und weit weg ins Gras zu werfen bevor der ganze Heli zu brennen anfängt.

 

Das zweite Mal habe ich bei einer Autorotationsübung nicht bedacht, dass sogar mein Regler nen Sanftanlauf hatte. Ich nutze den normalerweise nicht, weil ich den Motor mit einem Drehregler starte. So hab ich, leider etwas zu weit weg, notgedrungen meine erste echte Autorotationslandung gemacht, weil der Motor ewig gebraucht hat um wieder anzulaufen. Das hat er dann gemacht, als der Heli schon umgekippt war. Außer überdrehten Servoarmen und einem abgedrehten Hauptzahnrad ist dem Heli nix passiert. Nicht mal die Rotorblätter waren beschädigt.

 

Im Winter 2017/18 habe ich in jetzt umgebaut auf einen echten FBL-Kopf, der etwas niedriger ist und so doch etwas schöner aussieht.

 

Und so bunt sieht der Rotorkopf nun aus. 

Die Blattanlenkungsarme habe ich beim Umbau auf FBL selbst erstellt um die Hebelverhältnisse zu verbessern. Damals wollte ich nicht auch noch neue Blatthalter kaufen. Mit denen fliegt der Heli nun auch schon ein paar Jahre einwandfrei.

24.02.18

 

Am Anfang hab ich den Rex mit 6s 5000mAh Lipos geflogen. Irgendwann hab ich dann aber überlegt, dass die Lipos nicht sehr lange halten und ich immer mal wieder neue kaufen muss. Dann hab ich mich entschieden auf A123 Zellen umzusteigen.

Diese Zellen sind deutlich größer, schwerer und haben eine andere Spannung als LiPo-Zellen. 

Jede Zelle hat eine Spannung von 3,3V die aber unter Last schnell auf ca. 3V sinkt. Die Kapazität der Zellen liegt bei 2300mAh.

Mittlerweile gibt es aber bereits welche mit 2500mAh.

Vorteile dieser Akkus:

* unempfindlich gegen Über- und Unterladen

* sehr viele Ladezyklen >1000

* balancieren kaum nötig

 

Ich hab die Zellen zu einem Akkupack 7s2p zusammen gelötet. Damit hat der ganze Pack dann eine Kapazität von 4600mAh.

Mit diesem Akku hat der Heli etwas weniger Leistung, es lässt sich aber trotzdem schöner Kunstflug und sanftes 3D damit machen. Für meine Flugkünste bzw. Rundflug reichen die Akkus allemal. Für einen Einsatz in einem Scale-Modell sind die Akkus ideal, wenn der Platz dafür vorhanden ist.  

 

hier der Vergleich eines 6s 5000mAH Lipos mit meinen A123-Packs

19.06.18

der wahrscheinlich letzte Flug mit meinem Rex hat heute stattgefunden.

Er hat im Schweben in 1m Höhe neben mir plötzlich nicht mehr auf Steuersignale reagiert.

Und dann plötzlich doch wieder. Und dann wieder nicht. Das hatte bei mir wahrscheinlich zu sehr großen Steuerausschlägen geführt, so dass ich zwangsläufig meine ersten TicTocs in Bodennähe gemacht hab. Rücken-normal-Rücken...

Ich hatte den Eindruck, als ob die Fernsteuerung immer mal wieder ausgesetzt hätte und der Heli im letzten Zustand kurz geblieben ist. 

Er war nicht mehr unter Kontrolle bekommen. Aber ich bin etwas stolz auf mich: ich habe ihn relativ lange mit positiv/negativ Pitch in der Luft gehalten, in der Hoffnung, dass ich ihn wieder vollständig unter Kontrolle bringen und landen kann. Irgendwann ist er in gut 10m Höhe in den Bäumen hinter mir eingeschlagen: Totalschaden.

 

Ich muss nun meine Fernsteuerung prüfen. Ich weiß nicht was die Ursache war. Der Rotor ist einfach weitergelaufen, aber alle TS-Servos haben zeitweise nicht mehr reagiert. Alle Akkus waren geladen. Wackelkontakt?

 

Schade um den schönen Heli. Er hat mich nun 9 Jahre treu begleitet und hat nie größere Probleme gemacht.

Ein Wiederaufaufbau macht wegen der Anzahl der benötigten Teile und der schwierigen Ersatzteilversorgung wahrscheinlich keinen Sinn. Mal sehen. Wenn ich ihn wieder aufbaue, wird das hier stehen. 

21.06.18

Ich finde keinen Fehler. Kein Wackelkontakt, alle Servostecker sauber gesteckt, alle Servos laufen einwandfrei.

Nur was mich stutzig macht: die Servos laufen bei ca. 1/3 Knüppelweg in Endstellung (ist ja eigentlich logisch) und brauchen sehr lange (ca. 1s) , bis sie wieder in die Nullstellung zurück laufen, wenn der Knüppel wieder in Neutrallage zurückgestellt wurde.

So ist mir das vorher nicht aufgefallen. Aber die Einstellungen des Mikro-Beast können sich doch nicht ändern...?